Objektdaten
- Inventarnummer
- 1979-0035-9003-0001R
- Fundtyp
- Bauinschrift
- Kaiser
- ,
- Datierung
- 208 n. Chr.
- Epoche
- Fundort
- Aalen, Ostalbkreis
- Standort
- Limesmuseum Aalen
- Größe
- 54 cm × 52 cm × 7 cm
- Gewicht
- 15.7 kg
- Material
- Stein (Sandstein)
- Inschrift
- [IMP(eratori) CAES(ari) L(ucio) SEPT(imio) SEVERO PIO PERTINACI] / [AVG(usto) ARAB(ico) ADIAB(enico) PART(hico) MAX(imo) PONT(ifici) MAX(imo)] / [TRIB(unicia) POT(estate) XVI CO(n)S(uli) III I]MP(eratori) XII [PROCO(n)S(uli) P(atri) P(atriae) ET] / IMP(eratori) CAES(ari) M(arco) [AVREL(io) ANT]ON[INO PIO FEL(ici)] / AVG(usto) TRIB(unicia) P[OT(estate) XI CO(n)S(uli) III IMP(eratori) II PROCO(n)S(uli) ET] / [[P(ublio) S[E]PT(imio) [GET]AE CAE[S(ari)]]] al(a) II [FL(avia) ∞ P(ia) F(idelis) C]AP[I] / TOL[I]VM CUM PRI[NCIPIIS VETVST]AT[E] / CONLAP[SIS RESTITVIT SVB CVRA ---] / A[CV]TIAN[I C(larissimi) V(iri) LEG(ati) AVGG(ustorum) PRO PRAET(ore)].
- Übersetzung der Inschrift
- Dem Imperator Caesar Lucius Pius Pertinax Arabicus Adiabenicus Parthicus Maximus, dem obersten Priester mit der tribunizischen Amtsgewalt zum 16. Mal, Konsul zum dritten Mal, Imperator zum zwölften Mal, dem Prokonsul, dem Vater des Vaterlandes und dem Imperator Caesar , dem glücklichen Kaiser mit der tribunizischen Amtsgewalt zum elften Mal, Konsul zum dritten Mal, Imperator zum zweiten Mal, dem Prokonsul und Publius Septimius Caesar stellte die ala II Flavia milliaria pia fidelis das Fahnenheiligtum mit dem Stabsgebäude wieder her, nachdem es nach langer Dauer verfallen ist, unter der Aufsicht Acutianus, dem hoch angesehenen Mann, dem Legat der Kaiser als Statthalter der Provinz Raetien.
Beschreibung
Aus der Bauinschrift kann der antike Name des Aalener Fahnenheiligtums erschlossen werden. Capitolium bezeichnete eigentlich den Tempel der Kapitolinischen Trias. Es bleibt spekulativ, ob diese Staatsgötter im Aalener Fahnenheiligtum verehrt wurden.
Aus den erhaltenen Fragmenten sowie durch den Vergleich mit zwei ähnlichen Inschriften aus demselben Jahr kann der Text nahezu vollständig rekonstruiert werden. Er belegt die Renovierung des Stabsgebäudes 208 n. Chr. Wahrscheinlich gestaltete man dabei die hölzerne Vorhalle zu einem monumentalen Steinbau um. Aufgrund der Nennung des Statthalters dürften die Baumaßnahmen umfangreicher gewesen sein. Dazu passt, dass im gleichen Jahr am raetischen Limes eine Steinmauer die Holzpalisade ersetzte.
Die Fragmente kamen 1982/83 im Stabsgebäude verstreut zutage. Die meisten lagen dicht beieinander vor dem Eingang ins Fahnenheiligtum.