Römerpark
Das Freigelände umfasst die Zone des UNESCO-Welterbes auf dem Gelände des einstigen römischen Reiterkastells. Ein beschilderter Rundweg führt durch das Gelände zu verschiedenen, bisweilen überraschenden Stationen. Entdecken können Sie das Freigelände zusätzlich in unseren Gruppenangeboten und den regelmäßigen Veranstaltungen.
Dienstag bis Sonntag | 10 AM to 05 PM |
Feiertage | 10 AM to 05 PM |
Monday | closed |
Erwachsene | 6 € |
Ermäßigung | 4 € |
Gruppen ab 15 P. | 4 € p.P. |
Schülergruppe | 2 € p.P. |
Familienkarte | 13,50 € |
Kombiticket | 8 € |
Geschichte
1979 bis 1986 fanden hier archäologische Ausgrabungen statt. Dabei wurde das größte Stabsgebäude am Limes freigelegt. Schon vor der Grabung waren sich alle beteiligten Institutionen einig, die erhaltenen Grundmauern zu konservieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
So sind das Stabsgebäude und das linke Seitentor (porta principalis sinistra) heute noch zu besichtigen. Nach und nach wurde der Archäologische Park mit einem nachgebauten Baukran, Abgüssen römischer Steindenkmäler, einem Nachbau einer Reiterbaracke sowie römischen Spielen aufgewertet. Das Freigelände rund um das Stabsgebäude ist Veranstaltungsort für die berühmten Aalener Römertage, an denen zahlreiche Reenactmentgruppen teilnehmen und das Kastell mit Leben erfüllen.
Stationen
Das linke Seitentor des Kastells (porta principalis sinistra) war etwa 12 m hoch und besaß zwei 3 m breite und 5 m hohe Durchfahrten. Diese führten wohl zum Exerzierplatz außerhalb der Kastellmauern. Die mit Zinnen versehene Kastellmauer hatte einen hölzernen Wehrgang. Originalfragmente von weißem Mauerverputz mit rotem Fugenstrich belegen das repräsentative Aussehen der Kastellanlage.
Zur Veranschaulichung der Mannschaftsunterkünfte wurden drei Gemeinschaftsstuben (contubernia) einer Doppelbaracke nachgebaut. Basis hierfür sind die Befunde aus dem Kastell Heidenheim, dem früheren Garnisonsort der Aalener Einheit. Eine Stube bestand aus zwei Räumen. Vorne befand sich der Stall für die Pferde, hinten wohnten die Soldaten. Vermutlich waren die Stuben zweigeschossig, um die natürliche Beleuchtung durch weitere Fenster zu ermöglichen. Ob das Obergeschoss als Lagerraum oder Schlafbereich genutzt wurde, bleibt unbekannt.
Entlang der Westseite des Parks reihen sich mehrere Abgüsse von Statuen, Altären und Grabsteinen. Ihre Originale wurden teilweise am Limes gefunden oder stellen wichtige historische Monumente dar. Sie bieten einen Einblick in die damalige Gesellschaft und ihren Alltag.
Das Stabsgebäude (principia) war der Mittelpunkt des Kastells. Hier führten alle vier Wege, über die man das Kastell durch die Tore betreten konnte, zusammen. Es war ein imposantes Steingebäude, das alle anderen Bauten im Kastell übertrumpfte und weithin zu sehen war. Das Aalener Stabsgebäude ist das größte, das am Limes gefunden wurde.
Über der Hauptstraße des Kastells (via principalis) erhob sich die 68 m lange und ca. 18 m hohe Vorhalle (groma) mit drei aufwendig gestalteten Eingängen. In der gigantischen Vorhalle fanden Appelle statt, bei denen die Soldaten ihre Befehle für den täglichen Dienst und die aktuelle Parole für die Wache erhielten. Die 1430 m² große Halle konnte auch als Trainingsplatz für Waffen- oder Reitübungen genutzt werden.
Der Innenhof war von einem umlaufenden Wandelgang (porticus) umgeben. Im Zentrum des Hofes kam eine Fundamentierung eines Altars oder eines Statuensockels zutage. Hier könnte ein Bildnis des Kaisers gestanden haben. Des Weiteren wurden zwei Brunnen gefunden. Der eine war ein gewöhnlicher Trinkwasserbrunnen. Bei dem anderen handelt es sich um ein Nymphaeum, also ein Quellheiligtum. Dort stand wohl eine Statue des Wassergottes Neptun. Dies belegt die Ehrfurcht der Soldaten vor der Natur sowie ihr Bewusstsein für die Abhängigkeit des Wasserzuflusses vom göttlichen Wohlwollen.
Um den Innenhof reihten sich Schreibstuben, Archive und Versammlungsräume für die Offiziere. Hier schlug das bürokratische Herz der Truppe. Offiziere und Schreiber kümmerten sich um den Einkauf von Lebensmitteln, Futter und Material, erfassten täglich die Truppenstärke, berechneten die Soldzahlungen und archivierten all diese Aufzeichnungen. Manche dieser Schreibstuben waren sogar mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.
Das Stabsgebäude war auch das religiöse Zentrum der Einheit. Im Fahnenheiligtum (capitolium) standen die Feldzeichen der Truppe. In der römischen Armee wurden die Feldzeichen hoch geehrt. Ihr Verlust galt als die größte Schande. Vor dem Fahnenheiligtum standen leicht überlebensgroße Ehrenstatuen der Kaiser und Altäre für die Opferzeremonien an den zahlreichen Festtagen. Die gemeinsame Heeresreligion stärkte den Zusammenhalt der Soldaten. Im Keller unter dem Fahnenheiligtum wurde die Truppenkasse aufbewahrt.
Der Baukran wurde 1997 im Rahmen einer Sonderausstellung durch das Bildungszentrum Bau in Aalen nachgebaut. Er versinnbildlicht, welche Bauleistungen in der Römischen Kaiserzeit gängig waren und wie die römische Armee in militärischer Disziplin ihre Bauten errichtete. Bei Festen im Park wird der Kran von Reenactmentgruppen in Betrieb genommen. Seit seiner Einweihung wurde der Baukran mehrmals erneuert, zuletzt 2022.
Bei Renovierungsarbeiten in den 1960-1970er Jahren kamen zahlreiche römische Steine zutage. Diese waren im Vorgängerbau der heutigen Kirche des 10. oder 11. Jh. als Spolien verbaut. Weitere Architkturteile und Altäre wurden bei Ausgrabungen 1997 in einem Nebengebäude der Kirche gefunden. Interessant ist, dass die Kirche direkt vor dem Haupttor (porta praetoria) des römischen Kastells erbaut wurde. Noch heute können an der Westwand der Kirche verbaute Spolien bestaunt werden.
Das Limes-Informationszentrum Baden-Württemberg befindet sich in der ehemaligen Leichenhalle des St.-Johann-Friedhofs. In römischer Zeit standen hier größere Steinbauten mit Fußbodenheizungen, Estrichböden und halbrundem Raum (Apsis). Diese hochwertigen Bauten lagen in privilegierter Lage vor dem Haupttor des Kastells. Ihre Funktion ist noch unklar, doch es könnte sich um den Palast des Praefekten der Aalener Einheit handeln. Das Gebäude könnte für die Aufgaben in der Zivilverwaltung oder als repräsentatives Gästehaus genutzt worden sein.
Veranstaltungen
Objekte
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