Beschreibung
Vor 1800 Jahren, am 11. August des Jahres 213 n. Chr. überschritt Kaiser Caracalla den Limes, um im Land der Barbaren die Feinde zu vernichten. So berichtet es eine auf dem Kapitol in Rom gefundene Inschrift, wodurch einer der seltenen Aufenthalte römsicher Kaiser in den Provinzen an Rhein und Donau dokumentiert wird.
Der Feldzug Caracallas war vielleicht eine erste Reaktion des Römischen Reiches auf Umwälzungsprozesse im Gefüge der germanischen Stämme jenseits des Limes und steht somit am Beginn der großen Auseinandersetzungen zwischen Römern und Germanen im 3. und 4. Jahrhundert.
Kaiser Caracalla gilt jedoch in der historischen Überlieferung nicht als strahlender Kaiser und Feldherr, sondern im Vordergrund stehen seine tyrannischen Taten, insbesondere der Mord an seinem Bruder Geta. Gleichzeitig war aber er derjenige, der allen freien Bewohnern des Reiches das römische Bürgerrecht verlieh.
Die Ausstellung versucht erstmals die Zeit dieses umstrittenen Kaisers genauer zu betrachten und zwar nicht nur von Rom aus, sondern auch von der Peripherie des Reiches her. So entsteht ein differenziertes Bild sowohl von Caracalla selbst, als auch der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Zentrum der römischen Macht, wie auch am Rande des Imperiums.